Tour des Dents du Midi – hut hike in Lower Valais
For me, a hut tour is part of an extensively savoured Swiss mountain summer. After hiking around the Freiberg Kärpf in three varied days last summer, we have set our sights on the “Tour des Dents du Midi” for this season. A multi-day hut hike that has everything up its sleeve, from phenomenal summit experiences to glittering mountain lakes to fantastic valley and mountain views!
4-day hut-to-hut hike in Valais
I have admired the north side of the striking, seven-peak, two-kilometre-long Dents du Midi mountain range from a wide variety of perspectives. But what it looks like behind it was unknown to me until now. Nor was I aware of the variety of landscapes that awaited me on the 58-kilometre hiking trail around the Dents du Midi.
The “Tour des Dents du Midi” is both a SwitzerlandMobility route, which starts and ends in Champéry and leads around the massif in a total of three stages, and is a tour offered by the Association Tour des Dents-du-Midi. The provider offers a five-day circular hike with four nights for pleasure hikers as well as a 4-day variant with three nights for all those who like to travel in a snappy way. In contrast to the SwitzerlandMobility Route, the route of the Association Tour des Dents-du-Midi includes a detour to the Haute Cime, the highest of the seven peaks, a summit experience that you have to work for with your own muscle power.
At the invitation of the Dents du Midi region and the Association Tour des Dents-du-Midi, we tried the sportier version of the two route options in mid-August and returned to Champéry after four days with a smile on our faces and tired thighs. The Tour des Dents du Midi is challenging, but definitely not stingy with imposing mountain landscapes.
Day 1: from Champéry to the Cabane de Susanfe
Shortly before setting off, however, the prospects did not look quite so rosy. Champéry greets us with gloomy rain clouds and a distant rumble of thunder. The anxious question: Will the weather hold until we reach the Cabane de Susanfe? Basically, you can start marching directly from the Champéry train station for the Tour des Dents du Midi. In order not to walk a path twice and to save a few meters of altitude, we decide to start the hike in the higher hamlet of Barme instead. The Champéry train station – Barme route is served by a bus during the summer months (information about the travel times can be found here: Navette de Barme).
If you want to fortify yourself before the hike, you can either stop at the friendly Cantine de Barmaz or put together a fine picnic with local products in the village before the tour. As an intermediate refreshment, we are given a packed lunch with selected regional products from the delicatessen La Cavagne. Despite growling stomachs, we first want to climb a few meters in altitude before we treat ourselves to a lunch break. After about an hour, we reach the “pass crossing” at Signal de Bonavau and hastily devour a slice of dark rye bread and wafer-thin sliced dried meat. It’s a pity that the dark clouds are driving us forward and don’t allow us to take a breather on the perfectly placed bench with a view towards the snow-capped summit of the Tour Sallière. But the air smells of rain and the rumble of thunder has become louder. We stay dry until the notorious – but well-secured ascent at the Pas d’Encel. No sooner have we overcome this key point than Peter seems to open all the floodgates. From one minute to the next pours from buckets and it takes less than five minutes until we are soaking wet. The protective roof of a concrete bunker also comes too late. Nevertheless, we stay there for a good hour and wait for the weather to improve.
Schlussendlich wandern wir trotz anhaltendem Regen weiter – bis zur Hütte sind es noch knapp 45 Minuten. Blöderweise hat sich der Wanderweg in einen kleinen Bergbach verwandelt und ich befürchte nach wenigen Tritten, dass ich am nächsten Morgen mit nassen Wanderschuhen weiterwandern werde.
Die Cabane de Susanfe ist eine traumhaft gelegene, kleine SAC-Hütte, deren Toilette sich noch draussen befindet und es im Innern schön heimelig ist. «An solchen Tagen wie heute trocknen die Kleider bei uns leider kaum», entschuldigt sich Hüttenwartin Fabienne Debossens. Die im Erdgeschoss der Hütte angebrachte Trockenleine füllt sich rasch mit den triefend nassen Kleider der eintrudelnden Wandergäste. Zum Glück ziehen die Wolken gegen den Abend weiter und überlassen die Bühne dem goldenen Abendlicht. Das ist nicht nur wunderschön anzusehen, sondern sorgt auch dafür, dass ich im nächsten Tag mit trockenen Wanderhosen und nur minimal feuchten Wanderschuhen die zweite Etappe in Angriff nehmen kann.
Wanderfacts Tour des Dents du Midi Etappe 1:
Streckenlänge Barme – Susanfe: 7,2 Kilometer
Höhenmeter: 940 Hm Aufstieg / 340 Hm Abstieg
Wanderzeit: rund 3,5 Stunden
Alternative: Aufstieg direkt ab Champéry: rund 4,5 Stunden (bei 1’200 Hm)
Tag 2: via Haute Cime zur Auberge du Salanfe
Die Cabane de Susanfe punktet bei mir mit ihrer Einfachheit und der kompetenten Hüttenwartin. «Ihr wollt morgen auf die Haute Cime, oder?», hakt Fabienne nach, als wir sagen, dass wir um 06:30 Uhr frühstücken möchten. «Ihr solltet spätestens um 7 Uhr abschmarschieren», meint sie darauf und fügt an, dass sich der höchste der sieben Dents du Midi Gipfel im Verlauf des Vormittags gerne mit einer Wolkenschicht umhüllt.
Wir nehmen diesen Tipp zu Herzen und sind am nächsten Morgen um 06:45 Uhr zum Abmarsch bereit. Bis zum Col de Susanfe steigt der Bergweg konstant an – der Wegverlauf ist angenehm und das Panorama rundherum spricht für sich.
Die Passhöhe erreichen wir kurz vor 8 Uhr und sehen tief unter uns den in der Morgensonne funkelnde Lac de Salanfe. Die offizielle Routenführung der Tour des Dents du Midi führt von hier auf direktem Weg zur Auberge se Salanfe. Doch so einfach wollen wir es uns nicht machen. Wir marschieren der Krete entlang Richtung Nordosten weiter. Der Aufstieg auf die Haute Cime ist nicht ausgeschildert, aber wer mit aufmerksamem Auge dem schmalen Pfad folgt, wird den Weg auf den Gipfel finden. Ich hatte mich auf einen sehr steilen und unangenehmen Gipfelaufstieg eingestellt. Zum Glück! Danke dieser mentalen Vorbereitung war ich draussen im Gelände weniger überfordert als gedacht. Und es war auch wohlüberlegt, dass ich für einmal Stöcke einpackte. In diesem steilen «Schutthügel» waren sie mir beim Aufstieg zur Stabilisierung eine willkommene Unterstützung.
Der Aufstieg ist an sich technisch nicht besonders herausfordernd – was an den Kräften zerrt, ist das stotzige Gelände. Auf dem Col des Paresseux können wir kurz durchschnaufen, deponieren unsere Rucksäcke und nehmen die letzten 200 Höhenmeter ohne unnötigen Ballast in Angriff. Kurz vor 10 Uhr erreichen wir den Gipfel der Haute Cime und ich kann einen lauten Jauchzer nicht unterdrücken! Was für eine Leistung, was für ein Panorama! Dieser Aufstieg setzt der Tour des Dents du Midi wahrhaftig das Krönchen auf. Wenn ihr Erfahrung im alpinen Gelände mitbringt, schwindelfrei und fit seid, dann solltet ihr euch von den gut 750 Höhenmeter vom Col de Susanfe au den Gipfel der Haute Cime nicht abschrecken lassen.
Der für heute verbleibende Abschnitt zur Auberge de Salanfe hält auch noch die eine oder andere abenteuerliche Passage bereit – insgesamt ist der Weg aber nicht schwierig. Wir lassen den Tag auf der Sonnenterrasse der Auberge de Salanfe ausklingen, erfreuen uns ab der vom Abendrot spektakulär beleuchteten Bergkulisse und stossen mit je einem Bier der lokalen 7 Peaks Brasserie (der Freund bestellt passend das dunkle «Haute Cime» und ich probiere die fruchtige «Forteresse») auf den erfolgreichen Wandertag an.
Wanderfacts Tour des Dents du Midi Etappe 2:
Streckenlänge Susanfe – Salanfe via Haute Cime: 11,2 Kilometer
Höhenmeter: 1’160 Hm Aufstieg / 1’320 Hm Abstieg
Wanderzeit: rund 6 Stunden
Alternative ohne Haute Cime: rund 3 Stunden (bei 460 Hm)
Tag 3: über den Col du Jora nach Chindonne
Bei der Auberge de Salanfe treffen verschiedene Rundwanderungen aufeinander und dementsprechend ist die Hütte an diesem Samstagabend rappelvoll. Am nächsten Morgen frühstücken wir zeitig und brechen danach Richtung Col de Jorat auf. Wir kreuzen während des Aufstiegs einige Leute, die sich auf dem Rückweg zur Auberge de Salanfe befinden – anscheinend ist die Passhöhe des Col de Jorat ein beliebter Standort für Sonnenaufgangsfotos. Müssten wir an diesem Tag nicht noch stramme 19 Kilometer abmarschieren, dann hätten wir uns vielleicht auch früher (und ohne Frühstück) auf den Weg gemacht. Der Aufstieg zur Passhöhe geht uns ring. Beim darauffolgenden zähen Abstieg nach Mex machen sich dann aber die Nachwirkungen der Haute Cime in den Oberschenkeln bemerkbar.
Der Wegverlauf des dritten Wandertages ist trügerisch. Vom Col de Jorat geht es zuerst steil nach Mex hinunter, nur um danach die verlorenen Höhenmeter bis nach La Chindonne wieder Stück für Stück zurückzuerobern. Später freuen wir uns ab einer erfrischenden Dusche in der Auberge de Chindonne und geniessen die willkommene Ruhe. Im Gegensatz zur vollen Auberge de Salanfe vom Vortag geht es in der Auberge de Chindonne an einem Sonntagabend bedeutend ruhiger zu und her.
Wanderfacts Tour des Dents du Midi Etappe 3:
Streckenlänge Salanfe – Chindonne: 19 Kilometer
Höhenmeter: 1’200 Hm Aufstieg / 1’450 Hm Abstieg
Wanderzeit: rund 6,5 Stunden
Tag 4: Zurück nach Champéry
Mit über 18 Kilometer hält die letzte Etappe der Tour des Dents du Midi noch einiges für uns bereit. Ich hatte keine grossen Erwartungen an dieses letzte Wegstück und dachte, dass es mich in erster Linie zurück an den Ausgangspunkt bringt. Ich hatte dabei die beeindruckenden Blickwinkel auf die schroffe Nordseite der Dents du Midi völlig ausser Acht gelassen. Bei jeder Kehre mussten wir einen kurzen Fotostopp einlegen, weil die Aussicht stets aufs Neue gigantisch erschien. Ich empfand auch den Wegverlauf als sehr angenehm. Auf den ersten 12 Kilometer bis zur Cabane d’Anthème steigt der Wanderweg konstant an. Danach folgt der Abstieg nach Champéry, wobei dieser gefühlt glimpflicher über die Bühne ging, als ich mir das beim anfänglichen Studieren der Wanderkarte vorstellte.
Wir sind derart zügig unterwegs, dass wir selbst mit Zünistopp in der Cabane d’Anthème einen Zug früher erwischen, als wir das ursprünglich geplant hatten. Die Beine freuen sich nach 58 Kilometern über die wohlverdiente Pause und wir lassen die vier ereignisreichen Tage auf der Rückfahrt nach Zürich Revue passieren. Was für eine tolle Rundwanderung – und abgesehen vom verregneten Start erlebten wir drei Prachtstage im Unterwallis!
Wanderfacts Tour des Dents du Midi Etappe 4:
Streckenlänge Chindonne – Champéry: 18,6 Kilometer
Höhenmeter: 1’150 Hm Aufstieg / 1’480 Hm Abstieg
Wanderzeit: rund 6,5 Stunden
Praktische Tipps für die Tour des Dents du Midi Hüttenwanderung
Der Routenverlauf der Tour des Dents du Midi (Version ab Barme) kann nachfolgender Karte entnommen werden. Die Rundwanderung ist 58 Kilometer lang. Inklusive Aufstieg auf die Haute Cime ist ein Aufstieg von 4’300 Höhenmeter und ein Abstieg von 4’750 Höhenmeter zu bewältigen. Die Tour lässt sich je nach Kondition in vier oder fünf Wandertage aufteilen. Wer die Rundwanderung ohne Aufstieg zur Haute Cime plant, der kann sie auch in drei Wandertagen bewältigen. Die Unterkünfte entlang der Tour des Dents du Midi können bei der «Association Tour des Dents-du-Midi» als Package gebucht werden. 3 Übernachtungen inklusive Vollpension (Frühstück, Picknick, Abendessen) kosten für Erwachsene ab 234 CHF.
In der Cabane de Susanfe gibt es nur Mehrbettzimmer (Hüttenschlafsack mitbringen). In der Auberge de Salanfe und in der Auberge de Chindonne besteht die Möglichkeit, zu einem Aufpreis ein privates Doppelzimmer zu buchen. Alle weiteren wichtigen Informationen zur Mehrtageswanderung rund um die Dents du Midi findet ihr hier: Die Tour der Dents-du-Midi
Hinweis: Wir wurden von der Region Dents du Midi sowie der Tour des Dents-du-Midi zu dieser Hüttenwanderung eingeladen. Besten Dank! Alle Eindrücke und Meinungen sind wie immer die unseren.
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